Wir fangen erst gar nicht davon an, was es im Erzgebirge alles gibt. Tradition und Handwerk und so. Für euch und uns ist wichtiger, dass die Jungs dort schöne Autos bauen. Wir präsentieren Stens Seat Leon!
Das Erzgebirge schickt in letzter Zeit viele verdammt gute Autos ins Rennen. Da kann man nicht meckern. Wahre Pokaljäger wie diesen Leon. Der Wagen hat schon 14 Siegerkelche eingesackt. Eigentümer Sten fährt den Seat seit 2002 und ist nach wie vor begeisterter Leon-Fan. „Der hat mir schon immer gefallen“, wir können da nur beipflichten – die Form ist gelungen und wie gemacht für eine Extra-Portion Tuning.
So ist es immer!
Als Sten den Wagen kaufte, war der 1,8er 20V nagelneu. Da kam auch nichts ran. Ab Werk in dezent sportlichem Schwarz und herrlich original stand er da, aber wie wir alle wissen: am Anfang ist das immer so. Pflege, okay. Ein paar Runden am Wochenende drehen – Tuning: erstmal nicht. Bis irgendwann Stens Kumpel David bei ihm auftauchte und vorschlug mal auf ein Treffen zu fahren. „Er hat mich überredet mit zu fahren“, erklärt der 32jährige. Wir wissen alle, wie so etwas ausgeht, oder? Sten fuhr also mit David auf das Tuningtreffen. Dort ist es passiert: „Ich habe ein paar richtig schöne Autos gesehen und mir gedacht, da muss ich auch etwas machen.“ Wie es weiter ging, ist einfach typisch…
Erwischt!
So ein Tuningtreffen hat nämlich auf Autofans eine sehr inspirierende, wenn nicht sogar verlockende Wirkung. Wer sein Auto liebt, der geht spätestens hier „in die Falle“. Wer auf eine Beachparty kommt, auf der Bikini-Girls literweise kühles Bier trinken, der lässt sicher nicht Anzug und Schlips an und trinkt Wasser, oder? Eben. Deshalb begann Sten den Leon etwas anders aussehen zu lassen, als die normalen Exemplare, die man auf der Straße sieht. „So ging es los und im nächsten Jahr wurde weiter gemacht und jedes Jahr eben etwas mehr.“ Jetzt steht der Leon so da. Doch für die Saison 2008 sind bereits neue Pläne geschmiedet. Allerdings beziehen die sich auf den Innenraum, außen ist der Leon in Top-Form!
Äußere Erscheinung
Das wohl prägendste Detail des Leon ist seine Lackierung. Sie lockt schon von Weitem die Fans an und die Fotografen. Uns ist der Leon zur DTR in Tautenhain in die Hände gefallen. Bei perfektem Fotowetter. Die Lackierung setzt auf Kontrast, hier ein Dankeschön an SL Autodesign in Sehma. Oben blieb dem Seat sein Schwarz erhalten, unten züngelt dann aber feuriges Orange, das sich mit hellen Pinselstrichen vom Schwarz absetzt. Das Bodykit am Leon stammt von Fox-Tuning, an der Front griff Sten gemeinsam mit Kumpel David, der ja Schuld am neuen Hobby hat, in die Trickkiste. Der Spanier erhielt einen großen, gierigen Frontgrill. Singleframe-Opik, sozusagen. Durch den Verlauf der Lackierung und die schwarze Haube darüber kommt der Wagen gnadenlos gut an. Am Heck findet sich der Klassiker unter den Seat-Parts: der Heckflügel von JE Design. Die Heckschürze ist wieder ein Teil des Fox-Kits, mit mittig platziertem Auslass für die Endrohre des Endschalldämpfers (ebenfalls Fox, 2x 76 mm DTM). Das Heck haben Sten und David gemeinsam bearbeitet, denn dort sitzt normalerweise ein Seat-Logo, das als Griff für die Kofferraumklappe fungiert.
Fahraktiv
Bei der Farbwahl der Felgen lag natürlich Schwarz auf der Hand. Orange wäre auch fett, aber dafür müsste Sten quasi die Lackierung „umdrehen“, sonst wäre die schöne Kontrastwirkung dahin. Beim Design hat der Seat-Fan auf jeden Fall stilsicher entschieden. Dezent Wheels in Schwarz und 8,5 x 18 Zoll bzw. 9 x 18 Zoll schmücken die Radhäuser. „Leider hab ich einen der Nabendeckel verloren“, erklärt uns Sten auf Nachfrage. Als er beim Reifenhändler Nachschub ordern wollte, erfuhr er, dass es die DEZENT-Deckel nicht mehr gibt. Jetzt fährt er die Cover der baugleichen „Platin“ spazieren, was sehr schmuck aussieht. Bereift sind die 18 Zoller rundum mit Eagle F1 in 225/40-18. Das Tech-Line Gewindefahrwerk ist sorgsam eingestellt um Bodenkontakte des Seat zu verhindern. Auf den Fotos ist der Leon geschätzte 80/60 Millimeter tiefer, als ein Serien-Bruder.
Der Innenraum
Hier ließen David und Sten nichts anbrennen. Ein Blick ins Innere und die Anerkennung ist sicher. Doch die Pläne für 2008 sind schon geschmiedet. Die FK-Sportsitze vorn sollen farblich ans Exterieur angepasst werden und wenn er gleich beim Sattler ist, „dann noch das Armaturenbrett und den Dachhimmel beziehen“. Okay, da kommt noch einiges, doch im Moment muss sich der Innenraum auf keinen Fall verstecken. Den Kontrast von außen trägt Lack auf Armaturenrahmen und Mittelkonsole nach innen. Die hellen Sitzflächen vorn harmonieren gut mit dem Gurtzeug von Schroth und die Rückbank passt perfekt ins Bild. Dazu passt natürlich auch die Mittelkonsole mit integriertem Screen in 7 Zoll. Auch vorn gibt es etwas zu sehen. Ein weiterer 7 Zoll Screen unterhält Fahrer und Beifahrer. Die genialste Aussicht haben allerdings die Treffenbesucher, die sich am Heck des Seat postieren. Ein hammerharter Ausbau mit GFK, lackiert in Wagenfarbe. Zwei nach unten gerichtete Novex Subwoofer und darüber eine „Brücke“ aus Novex Verstärker und zwei schön gerahmten 7 Zoll Screens. Da bleibt kein Auge trocken… Hier war nicht etwa jemand gut betucht und hat bauen lassen (was auch okay wäre), hier haben Sten und David wieder höchstpersönlich und eigenhändig zugeschlagen!
Deshalb: Danke
Ein Tuningcar zu bauen ist ein geniales Hobby, manchmal hört man auch „Lifestyle“. Allerdings ist es wie mit den Leuten, die andere Steckenpferde haben oder treuen Fußballfans, die sich mit 40 Grad Fieber ins Stadion schleppen: nicht jeder versteht das. Damit kann der (Tuning-)Fan prima leben, ist eben seine Leidenschaft. Mit einem Kumpel an der Seite macht das Ganze doppelt Spaß. Deshalb schickt Sten ein Danke an David Schmidt. Immerhin hat er ihn auch aufs erste Treffen „geschleift“.
Aussenansicht
Innenraum
Fahrerraum
Die Tür
Der Kofferraum
Die Hinterbank
Innenseite der Motorhaube
Nette Felgen,,,
Heckspoiler
Frontansicht
Heckansicht (Der Blickfang das Airbrush auf dem Kofferraum